Auf dem Bullenberg in Woldegk
Leiter der Veranstaltung:
Doktor Claudia Wesenauer
Betreuer:
Karin Winkelmann, Fred Borgwald
Helfer:
Felix Neumann (Jugendleiter Oskar- Picht- Gymnasium)
Gäste:
Anita Wasserstrahl, Karin Kraus, Ursula Noll, Gerhard Schwaneberg, Karola Kuhn (die Mutter von Marcus), Franziska Hiller, Steffi Manske,
Teilnehmer:
Rolf- Otto, Marlen, Luisa, Alex und Markus
Bennet und Julia fehlten entschuldigt. Wir hoffen, dass Bennet bald wieder gesund ist.
Nachdem wir im vergangenen Herbst den Milchviehbetrieb Krabben in Neuensund erkundet hatten, bekamen wir über den Kontakt mit Doktor Sabine Krüger, Geschäftsführerin der Rinderzucht Mecklenburg Vorpommern, die Möglichkeit, den Ausgangspunkt der vielen niedlichen Kälbchen näher unter die Lupe zu nehmen.
Durch Krankheit und Ferienfahrt dezimiert, hatte sich unsere mit sieben Mitgliedern ohnehin schon kleine Gruppe einige Gäste eingeladen. Schüler und Lehrer des Oskar- Picht- Gymnasiums wollten die Chance nutzen, Einblicke in das erfolgreiche Unternehmen der Rinderzucht zu bekommen.
Um 9:00 Uhr begab sich der Autokorso von der Regionalen Schule Strasburg in Richtung Woldegk. Auf dem Bullenberg wurden wir von Doktor Claudia Wesenauer in Empfang genommen und ohne große Verzögerung begaben wir uns in das Labor des Zuchtbetriebes. Mit der vorgeschriebenen Schutzkleidung (Schuhe und Mantel) sahen wir etwas utopisch aus, aber in solch einem hochsensiblen Bereich sind diese Vorsichtsmaßnahmen zwingend notwendig. Claudia Wesenauer erklärte uns sehr anschaulich die täglichen Abläufe bei der Spermagewinnung und schließlich konnten wir dieses Prozedere auch live miterleben: Sprungraum, künstliche Vagina, Phantom und Spermaverdünnung stellten bald keine „Böhmischen Wälder“ für uns dar. Durch modernste Computertechnik war es uns möglich, die Mikroskopsicht auf die Spermien am Bildschirm mitzuverfolgen. Was für ein Gewimmel, wenn mehr als eine Milliarde dieser kleinen Gesellen in einem Milliliter durcheinander flitzen. Aber damit war es dann auch bald vorbei, denn nachdem die Mitarbeiterin Bärbel Olerich das Sperma verdünnt und in scheinbar unendlich vielen kleinen Glasröhrchen portioniert hatte, wurden diese durch Ursula Kruse bei minus196 °C in flüssigem Stickstoff sozusagen auf „Eis gelegt“. Wir haben uns natürlich gefragt, wie man mit solchen Temperaturen umgehen kann, ohne dass die Finger erfrieren. Ursula Kruse arbeitet schon viele Jahre an diesem Arbeitsplatz und hat, ohne den Respekt vor der unvorstellbaren Kälte verloren zu haben, den Umgang mit der „eiskalten Flüssigkeit“ perfektioniert.
Im Anschluss durften wir uns einen gerade neu bezogenen Bullenstall ansehen und stellten verwundert fest, dass alles sauber und fast geruchsfrei war. Ein Grund ist, laut Claudia Wesenauer, der geringere Stoffumsatz der Bullen gegenüber ihren weiblichen Artgenossen und zum Zweiten arbeiten auf dem Bullenberg in Woldegk nur Mitarbeiter ohne „Rundholzallergie“, wodurch der Umgang mit Schaufel und Besen ungemein erleichtert wird.
Ein abschließender Vortrag zum Unternehmen in dem extra für uns liebevoll vorbereiteten Konferenzraum bildete den Abschluss einer eindrucksvollen Vorstellung des Unternehmens.
Marcus bedankte sich im Namen aller Anwesenden bei Doktor Claudia Wesenauer für den höchstinteressanten Vormittag und überreichte ihr eine Radierung (Bildnis einer Kuh), angefertigt von einer Schülerin der Regionalen Schule Strasburg „Schule am Wasserturm“.
Bei Erdbeeren, Weintrauben, vielerlei Getränken, Brötchen und Bockwurst beendeten wir den Aufenthalt bei der Rinderzucht Mecklenburg Vorpommern. Vielen Dank!
Fred Borgwald