Max Akademie
Strasburg
05.06.2009

Auf dem Bullenberg in Woldegk

Leiter der Veranstaltung:
Doktor Claudia Wesenauer
Betreuer:
Karin Winkel­mann, Fred Borgwald
Helfer:
Felix Neumann (Jugend­leiter Oskar- Picht- Gymnasium)
Gäste:
Anita Wasser­strahl, Karin Kraus, Ursula Noll, Gerhard Schwa­ne­berg, Karola Kuhn (die Mutter von Marcus), Fran­ziska Hiller, Steffi Manske,
Teilnehmer:
Rolf- Otto, Marlen, Luisa, Alex und Markus
Bennet und Julia fehlten entschul­digt. Wir hoffen, dass Bennet bald wieder gesund ist.
Nachdem wir im vergan­genen Herbst den Milch­vieh­be­trieb Krabben in Neuen­sund erkundet hatten, bekamen wir über den Kontakt mit Doktor Sabine Krüger, Geschäfts­füh­rerin der Rinder­zucht Meck­len­burg Vorpom­mern, die Möglich­keit, den Ausgangs­punkt der vielen nied­li­chen Kälb­chen näher unter die Lupe zu nehmen.
Durch Krank­heit und Feri­en­fahrt dezi­miert, hatte sich unsere mit sieben Mitglie­dern ohnehin schon kleine Gruppe einige Gäste einge­laden. Schüler und Lehrer des Oskar- Picht- Gymna­siums wollten die Chance nutzen, Einblicke in das erfolg­reiche Unter­nehmen der Rinder­zucht zu bekommen.
Um 9:00 Uhr begab sich der Auto­korso von der Regio­nalen Schule Stras­burg in Rich­tung Woldegk. Auf dem Bullen­berg wurden wir von Doktor Claudia Wesen­auer in Empfang genommen und ohne große Verzö­ge­rung begaben wir uns in das Labor des Zucht­be­triebes. Mit der vorge­schrie­benen Schutz­klei­dung (Schuhe und Mantel) sahen wir etwas utopisch aus, aber in solch einem hoch­sen­si­blen Bereich sind diese Vorsichts­maß­nahmen zwin­gend notwendig. Claudia Wesen­auer erklärte uns sehr anschau­lich die tägli­chen Abläufe bei der Sper­mage­win­nung und schließ­lich konnten wir dieses Proze­dere auch live miter­leben: Sprung­raum, künst­liche Vagina, Phantom und Sper­ma­ver­dün­nung stellten bald keine „Böhmi­schen Wälder“ für uns dar. Durch modernste Compu­ter­technik war es uns möglich, die Mikro­sk­op­sicht auf die Sper­mien am Bild­schirm mitzu­ver­folgen. Was für ein Gewimmel, wenn mehr als eine Milli­arde dieser kleinen Gesellen in einem Milli­liter durch­ein­ander flitzen. Aber damit war es dann auch bald vorbei, denn nachdem die Mitar­bei­terin Bärbel Olerich das Sperma verdünnt und in scheinbar unend­lich vielen kleinen Glas­röhr­chen portio­niert hatte, wurden diese durch Ursula Kruse bei minus196 °C in flüs­sigem Stick­stoff sozu­sagen auf „Eis gelegt“. Wir haben uns natür­lich gefragt, wie man mit solchen Tempe­ra­turen umgehen kann, ohne dass die Finger erfrieren. Ursula Kruse arbeitet schon viele Jahre an diesem Arbeits­platz und hat, ohne den Respekt vor der unvor­stell­baren Kälte verloren zu haben, den Umgang mit der „eiskalten Flüs­sig­keit“ perfektioniert.
Im Anschluss durften wir uns einen gerade neu bezo­genen Bullen­stall ansehen und stellten verwun­dert fest, dass alles sauber und fast geruchs­frei war. Ein Grund ist, laut Claudia Wesen­auer, der gerin­gere Stoff­um­satz der Bullen gegen­über ihren weib­li­chen Artge­nossen und zum Zweiten arbeiten auf dem Bullen­berg in Woldegk nur Mitar­beiter ohne „Rund­holz­all­ergie“, wodurch der Umgang mit Schaufel und Besen unge­mein erleich­tert wird.
Ein abschlie­ßender Vortrag zum Unter­nehmen in dem extra für uns liebe­voll vorbe­rei­teten Konfe­renz­raum bildete den Abschluss einer eindrucks­vollen Vorstel­lung des Unternehmens.
Marcus bedankte sich im Namen aller Anwe­senden bei Doktor Claudia Wesen­auer für den höchst­in­ter­es­santen Vormittag und über­reichte ihr eine Radie­rung (Bildnis einer Kuh), ange­fer­tigt von einer Schü­lerin der Regio­nalen Schule Stras­burg „Schule am Wasserturm“.
Bei Erdbeeren, Wein­trauben, vielerlei Getränken, Bröt­chen und Bock­wurst been­deten wir den Aufent­halt bei der Rinder­zucht Meck­len­burg Vorpom­mern. Vielen Dank!
Fred Borgwald